Die Enstehung eines „Bluesicals“

Vorgeschichte: Der Autor mockierte sich des öfteren darüber, dass über simple Banalitäten des Lebens (z. B. Zweierbeziehungen) in der Oper oft STUNDENLANG gesungen wird, wo sich doch das ganze in einem 4-MINUTEN-BLUES genauso unterbringen lässt (SIE weg – ER traurig).

Erst im letzten Akt (der – wie alles, außer DIESEM Entwurf-Song -  noch nicht geschrieben ist) kommt er drauf, dass man einen "g'scheiten Blues" (der eine ganze Oper beinhaltet) erst in 5 Minuten packen kann, wenn man einige Akte der Seifenoper des Lebens in Echtzeit konsumiert hat (15 Jahre +/- a bisserl was Minimum).

In welchem Teil des fertigen (?) Stückes genau dieses Lied/diese "Szene" auftauchen wird, steht in den Sternen (Kreuzen & b's)…

Szenario: der Autor stellt  die Musik-Untermalung für eine Geburtstags-Party zusammen und kippt dabei in einen der Songs rein. Der wienerische Text nimmt schon während des Zuhörens konkrete Formen an und möchte umgesetzt werden. Simple Chords und ein Karaoke-file sind rasch gefunden - los geht's…

Ka Großer Spaß (unrehearsed first take to Karaoke-lead in headphones)


(Virgil F. Stewart / Arr & Lyrics: Ko-Do 2012)

[G] Die Liebe [C] mag mi [G] net
Hiebe ver-
[D] trag i net
Dazwischen
[D7] is net vü
Wia
[D] i mi fühl ?
Geh
[C] frag mi [G] net...
I hoff irgendwann wird alles wieder
[C] klass
Weul
[D] jetzt is' Leben fia [C] mia ka [G] gro- [D] ßer [G] Spaß


[G]
Und fast a [C] jede [G] Nacht
Vurm Schlafen [D] denk i nach
Was hab i [D7] Falsches gmacht
I [D] lieg lang wach
Des [C] macht mi [G] schwach
I hoff irgendwann wird alles wieder [C] klass
Weul [D] jetzt is' Leben fia [C] mia ka [G] gro- [D] ßer [G] Spaß


[G]
I bins net gwehnt al- [C] lanig [G] sei
Und besser rennts ja
[D] aa zu zweit
I wünschert ma, es
[D7] kunntert sei
Und
[D] sie kummt wieder

[C]
unser [G] zeit
Und irgendwann is wieder alles
[C] klass
Weul
[D] jetzt is' Leben fia [C] mia ka [G] gro- [D] ßer [G] Spaß
 

Zusammenhänge werden dem Autor klar, die Idee entsteht… 

Szenario im „Bluesical“: Ende einer Zweierbeziehung (im konkreten Fall: Mann / Frau), nachdem SIE von IHM geschlagen wurde.

SIE singt die erste Strophe, ab „I hoff irgendwann…“ wird ER leise druntergemixt
ER singt die zweite Strophe, ab „I hoff irgendwann..“ wird SIE leise druntergemixt 

Der Autor kann sich noch nicht zwischen „Gesamt-Duett“ oder „zeilenweisem Wechsel ER/SIE“ entscheiden. Je nachdem und auf alle Fälle müssten die Schlusszeilen auf ein harmonisches Ende hin gegendert werden („…fia uns wieder a Spaß…“ oder so). 

Der Autor erkennt endgültig die Wahnsinnität der musischen Künste, trinkt mit letzter Kraft seinen Joint aus und raucht sein Bier zu Ende. Dann postet er den ganzen Schmarren auf Facebook und ist für heute mit sich und der Welt zufrieden…