Des Sängers Verzweiflung (Während Eines Blutigen Krieges) (Text: Peter Rosegger / Arr.: Ko-Do 2013) |
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Am erstbesten Eichbaum zerschlag' ich die Leier! |
Was soll sie, die flackernde Flamme Am häuslichen Herde? Befreit sie und pflanzt die lebendigen Fahnen Auf Thürme und Dächer, Auf prangende Zinnen stolzer Paläste! Was lohet und leuchtet entfachet zu Lunten, Gebilde der Menschen schmelzt ein in den Gluthtopf Und schwinget die flammenden Pinsel und malet, Der Himmel muß roth sein! Da sangen die Saiten Von rosigem Antlitz der Jugend. Sie sangen von Liebe im Herzen, von Lust in der Brust wohl, Von trautester Treue, bis einstmals der Tod trennt. Fehde den lugvollen, trugvollen, gleißenden Saiten! Im Herzen ist Haß. In der Brust brausen Brände! O reißt auseinander die liebeträumenden Leben. Das Weib mag weinen und welken, Der Mann muß erbleichen - und brechen die Liebe. Reißet den Sohn vom sehnenden Herzen der Mutter, Einsam sollen sie sterben und starrenden Auges verwesen! Haß dem Guten, dem göttlich Gerechten, Haß dem Hohen und Holden! Im Herzen ist Haß, Entfachet zur flammenden That ihn: Die Lebenden tödtet, die Todten rächet, Daß ewige Rache die Menschheit richte! Da sangen die Saiten Von Leben und Liebe, Von Friede und Freude, Von wahrer, erhabener Menschenvollendung! Am erstbesten Eichbaum zerschlag' ich die Leier! |