zur "amtsdeutschen" Version

Liabe Leit !

I war mei Lebtag lang – 's is wahr
Was Schenken anbelangt a Narr
Und i bin aa beim Sterbn net gscheiter
I schenk meine Organe weider

Tat's euch mitn Aufschneidn net gleich plagn
I muaß Euch vorher no was sagn:
Zwar war i all de Jahre lang
Wia ma so sagt nie ernstlich krank
A grissn's Bandl, a Haxn brochn
Des san net wirklich ernste Sochn
Und was i so waaß braucht ja de Baaner
Zum Transplantiern eh wirklich kaaner
Aber um meine andern Trümmer
Da stehts trotz Xundheit vielleicht schlimmer

1) Für mi war immer ganz normal
Mei Hang zum Gastro-Personal
A fesche Köllnerin – mei Liaba
Da laß i heute no nix drieba
Oder a Koch mit dem gewissen
Feinen Gspia fia Leckerbissn
Kurzum: Z'vü Alk und fettes Essen
I glaub, mei Leber kennt's vergessen
Schauts euch liaba wen andern an
Im Hinblick auf Spender-Organ

2) Den Hang zum Gastro-Personal
Den hab i ghabt aa sozial
Aa wann si da wer echauffiert
I war mit Bardamen liiert
Rein von der Kondi – des is kaa Scherz
Geht so a Gspusi ziemlich aufs Herz
Und manche hat's – des is net zum lachen
Beim Abschied mir dann aa no brochen
Liegt die Entscheidung in meinen Händen:
Zum Spenden tät i's net verwenden
3) Möcht' aaner meine Nieren verlangen
Auf DIE san ma mei Lebtag gangen
De meistn Leit, mit Ausnahmen vielleicht no hie
Und da de aus der Gastronomie
Darum ratert i aa do kaan
Daß er verwendert des Organ

4) A Rückgrat zeign hab i nie miaßn
Und drum – ihr kenntert's mi daschiassn
Derft's mi vom Rückenmark nix fragen
I kenntert eich da garnix sagn
Nur aans – tat's bitte auf mi huachen
Bevor's es nehmt's, tat's es untersuachn

5) Mei Hirn beschreibn, des spar ich mir
Lest's nur die Punkte 1 bis 4

6) De Augn ? De haben si vü zu oft verschaut
'S is gscheiter, wamma's weggahaut
Vom Rauchen hin sein werdn de Lungen
Der Rachenraum mitsamt der Zungen
Und was sunst no gibt an Innereien
De werdn halt alle hin aa sein…

7) Gibt's wo auf dem weiten Wöltenrund
An gar so armseligen Hund
Der maant - trotz obiger Beschreibung
Er braucht a Trumm zur Einverleibung
Zum Weiderruacheln, Weiderlebn
No mei, dann kennts es eam ruhig gebn
Weul zu dem Zeitpunkt is mei Söl
Im Himmel oder in der Höll
Und kann si eh scho nimmer wern
Wie xagt: i schenk no immer gern

7) Was überbleibt von mir nachher
Verbrennt's und straat's ins nächste Meer

Im Vollbeschwips durch geistige Säfte
Wien, Datum, Unterschrift